Die südhessische Industrie ist auf den Weltmärkten zu Hause. Mehr als jeden zweiten Euro verdient sie im Ausland. Damit der Schritt auf ausländische Märkte gelingt, berät die IHK Darmstadt zur Außenwirtschaft und vermittelt Geschäftspartner – zum Beispiel über den Kontakt zu Auslandshandelskammern (AHK) oder über das Enterprise Europe Network (EEN).
Klaus Dreisbach, Geschäftsführer von Witec Werkzeug- und Industrietechnik aus Rödermark-Ober-Roden, ist den Weg ins Ausland mit Unterstützung der IHK bereits gegangen. Der Mittelständler produziert Zerspanungswerkzeuge und vertreibt diese in den verschiedensten Ländern. „Durch die IHK stehen wir in vielen Ländern mit den Auslandshandelskammern in Kontakt und haben bereits Adressen von potenziellen Partnern vor Ort erhalten“, berichtet Dreisbach. Den Kontakt zu den Auslandshandelskammern hat ihm das Team International der IHK vermittelt. Dieses berät auch zu Import- und Exportbestimmungen sowie zu rechtlichen Fragen.
Darüber hinaus nutzt das Team International das Enterprise Europe Network (EEN) Hessen bei seiner täglichen Arbeit. Das Netzwerk ist auf Initiative der Europäischen Kommission entstanden und besteht aus 600 Partnerorganisationen in mehr als 60 Ländern. „Es richtet sich vor allem an kleine und mittlere Unternehmen, die in Europa oder einem angeschlossenen Drittland aktiv werden wollen“, sagt Jovana Stojkoski, die das kostenlose Angebot bei der IHK betreut. Der Zugang zur EEN-Datenbank ist für viele Unternehmen interessant, weil darin etwa 10.000 Geschäftswünsche gelistet sind, wovon mehr als 8.000 Deutschland als Zielmarkt nennen. „Wenn ein Betrieb einen ausländischen Kooperationspartner benötigt, suchen wir in der Datenbank nach geeigneten Profilen. Sofern beidseitiges Interesse besteht, vermitteln wir den Kontakt“, erklärt Stojkoski. Kommt kein Match zustande, erstellt die IHK ein eigenes Profil für das anfragende Unternehmen, fügt es in die Datenbank ein und verbreitet es über das EEN-Netzwerk.
Was leisten die Auslandshandelskammern?
Die Auslandshandelskammern dienen der deutschen Außenwirtschaftsförderung, dadurch dass sie die Interessen der deutschen Wirtschaft vor Ort vertreten. Weltweit gibt es 130 Auslandshandelskammern in 90 Ländern. Sie helfen Unternehmen, indem sie beispielsweise Marktstudien erstellen, Geschäftspartner vermitteln oder Unterstützung bei der Suche nach einem passenden Standort leisten.